Pyo Khinn Schule

Bei diesem institutionellen Projekt, das wir seit Juni 2016 unterstützen, handelt es sich um eine Schule für derzeit rd. 186 Migrantenkinder in Mae Sot im Nordwesten von Thailand.

Unser Partner arbeitet mit dieser Schule bereits seit mehreren Jahren zusammen. Aufgrund der stark angestiegenen Zahl der Schüler/innen wurden bereits in 2010 Renovierungsarbeiten und ein neues Schulgebäude mit fünf Klassenzimmern gebaut und finanziert.

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Mae Sot ist eine pulsierende Grenzstadt zu Myanmar. Seit Jahrzehnten flohen viele Menschen aus Myanmar vor der militärischen Gewalt und Hunger nach Thailand. Sie hofften in Thailand auf bessere Arbeit, Gesundheitsfürsorge und Ausbildung für ihre Kinder. Tausende Birmanen werden noch immer ausgebeutet und müssen gefährliche (legale und illegale) Jobs akzeptieren. In Thailand als nicht registrierte Migranten zu leben, bedeutet, unter extrem schwierigen Verhältnissen zu überleben ohne die Aussicht auf Besserung. Um diesen Kreis zu durchbrechen, ist Bildung der einzig mögliche Weg.

Pyo Khinn ist ein Schulprojekt für burmesische Migranten in Thailand. Die Unterrichtssprache erfolgt auf burmesisch. Burmesisch weil die Muttersprache nicht vergessen werden soll und Rückkehrer sich problemlos wieder in Myanmar einleben sollen.

Der Name Pyo Khinn hat für Burmesen eine einprägsame Bedeutung: „So wie der Mensch die Erde erst für die Saat vorbereitet, dann die Saat ausbringt und für ihr Wachstum sorgt, um sie schließlich zu ernten“, so soll es auch mit den Kindern sein: Erst kommen sie in die Schule, in der sie unter Hingabe und Förderung lernen, um später die Ernte eines selbstbestimmten und hoffentlich glücklichen Lebens einzufahren.

Die Schule umfasst einen Kindergarten für Kinder zwischen 4 und 6 Jahren, eine Primary School (in etwa vergleichbar zur Grundschule, Grade I und II) für Kinder zwischen 7 – 11 Jahren und eine Secondary School (in etwa vergleichbar zur Gesamtschule, Grade III bis VII) für Schüler zwischen 10 -19 Jahren. Beide Schulformen zusammen umfassen zur Zeit 186 Kinder, die von fünf burmesischen und einer/m thailändischen Lehrer/in unterrichtet werden. Gelehrt werden Burmesisch, Englisch und Thailändisch, sowie Mathematik, Naturwissenschaften, Geschichte, Sozialwissenschaften, Geografie, Kunst, Sport und Landwirtschaft. Auch Computerkurse werden angeboten.

Die Lehrer werden regelmäßig weitergebildet, um ihre pädagogischen und didaktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten kontinuierlich zu verbessern. Zu Recht ist die Schule sehr stolz auf die Tatsache, dass inzwischen frühere Absolventinnen dort als Lehrerinnen tätig sind. Zudem wurde der Schule eine exzellente Qualität bescheinigt, die der Bürgermeister mit einer Urkunde bestätigt hat.

Unsere Schule hat sich sehr erfolgreich entwickelt. Eine ganz große Errungenschaft ist die Anerkennung der Schulabschlüsse der Schule vom thailändischen Staat. Diese sind jetzt gleichwertig mit den Schulabschüssen der thailändischen Schulen. Da die Abschlussprüfungen auch von Myanmar abgenommen werden, werden diese auch dort voll anerkannt.

Bislang haben zwar nur wenige Schüler den Weg beschritten, aber es ist jetzt auch eine Universitätsausbildung mit anerkanntem Abschluss möglich.

Mit der Finanzierung der laufenden Kosten kann die kostenfreie oder nur mit geringen Kosten verbundene Grundausbildung gesichert werden.

Die Schule wird ausschließlich aus Spenden finanziert. Die Eltern sind arme ungelernte Arbeiter und können sich kein Schulgeld leisten. Ohne die Schule gäbe es für die Kinder keine Schulbildung und sie wären damit zu Ausbeutung und Armut verdammt.

Eine Verbesserung ist die Vergabe von speziellen Ausweisen – ID-Cards – für Migranten. Allerdings sind diese auf eine bestimmte Region beschränkt und sehr teuer. Viele können sich diese ID-Card daher schlichtweg nicht leisten und haben weiterhin den Status „illegale Migranten“. Die Beschränkung hat natürlich Auswirkungen auf die Beschäftigung und höherwertige Arbeitsplätze. Vor Ausbeutung sind diese Menschen nicht geschützt und können nur gering bezahlte Arbeiten annehmen.

Unsere Vorstandsvorsitzende, Maren Pfähler, hat das Projekt zuletzt im Februar 2020 besucht. Es war unübersehbar, wie sinnvoll und notwendig es ist, diese Schule zu unterstützen. Es kann nicht genug betont werden, wie wichtig Bildung ist. Die Schule ist gut und straff geführt, die Lehrkräfte sind sehr engagiert und auch die Eltern unterstützen die Schule, z.B. bei Reparaturen oder Verschönerungen und halten ihre Kinder zum Lernen an. Höflichkeit, Hilfsbereitschaft und Disziplin sind gelebte Werte in dieser Schule.

Wir arbeiten ausschließlich ehrenamtlich, jeder gespendete Euro geht direkt an die Kinder!

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